Bei einem sogenannten "Römer" wird eine Verteidigungsfigur durch einen Zug des Angreifers auf ein schlechteres Feld abgelenkt. Die Bewegung dieses Steins erweist sich für die Verteidigung letztendlich als schädlich, gleichwohl sie als Reaktion auf eben diesen Zug unumgänglich ist.
Betrachte das Brett. Weiß bräuchte im Grunde nur drei Züge, um den schwarzen König zu stürzen: De2,Ld3 und dann Dc2 - Matt. Der schwarze Läufer allerdings kann diesen Angriff via Lg5 bzw. Lxe3 abwehren. Weiß muss den Verteidiger also ablenken, um diese Möglichkeit zu verhindern - ergo:
Zug 1:
Sb7-d6Durch diesen Zug wird der schwarze Läufer gezwungen
Le7xd6 auszuführen, es droht ansonsten Schachmatt durch Se4. Jetzt kann der Vorplan aber aufgehen:
Zug 2:
Df2-e2Der Bauer auf e3 ist nun nicht mehr sinnvoll zu attackieren, der Läufer macht es totzdem:
Ld6-f4 und wird prompt aus dem Spiel genommen:
Zug 3:
exf4der König nimmt als letztmögliche Option den weißen Bauern via:
Kxd4, um dann Schachmatt gesetzt zu werden:
Zug4:
De2-e5J.Kohtz & C.Kockelkorn, die Autoren dieses Vierzügers widmeten diese Aufgabe am Anfang des vorherigen Jahrhunderts dem damals in Rom lebenden Präsidenten des Italienischen Schachbundes, Augusto Guglielmetti - daher die Bezeichnung. Immer dann wenn die Lenkung einer Figur eine zureichende Verteidigung zu einer unzureichenden verändert, wird auf dem Gebiet des Problemschachs von einem "Römer" gesprochen. Kann dir eine solche Lenkung gelingen? Versuche es:
Ein „Römisches Problem“