Die abgebildete Komposition wurde von einem Geistlichen namens Henry A. Loveday 1845 aus Indien nach England geschickt, dort wurde sie von dem Schachjournalisten Howard Staunton veröffentlicht. Aus der Idee dieses Rätsels entstand eine ganze Gattung von Schachaufgaben, die so genannten Inder. Über 5o Jahre später veröffentlichten die beiden Deutschen Johannes Kohtz und Carl Kockelkorn „Das Indische Problem – Eine Schachstudie“ - dort wurden die Besonderheiten des Problems analysiert. Demnach gibt es bei Indern immer einen „kritischen Zug“. In diesem Fall ist es der Zug des Läufers nach c1.
Zug 1:
Lh6-c1Er hat den Zweck, den Schnittpunkt der Wirkungslinien des Turms und des Läufers - nämlich
d2 nutzbar zu machen. Dieser Punkt wird als das „kritische Feld“ bezeichnet. Denn nach der Antwort
b4 und dem folgenden Tempozug des Königs:
Zug 2:
Ka1-b2 und dem zwangsläufigen
b5, droht Patt. Erst die Nutzung des "kritischen Feldes", die Verstellung des Läufers durch den Turm vermeidet diese Situation:
Zug 3:
Td1-d2Der Zug zwingt den König auf das Feld
f4 - jetzt ist das Schachmatt aber unausweichlich:
Zug 4:
Td2-d4Dieser „Ur-Inder“ ist aus heutiger Sicht unsauber, denn die Reihenfolge von kritischem Zug und Tempozug sind austauschbar, bzw. nicht wirklich zwangsläufig. Dennoch machte die Idee des „Inders“ Furore und es wurden unzählige Varianten gebildet. Wer Problem und Lösung richtig verstanden hat, ist nun eingeladen einen Inder zu lösen. Viel Erfolg!
Zur "Indischen Prüfung"Wikipedia: Das Indische Problem